Wettbewerbsvorteile durch Umwelt-Produktdeklarationen
Eine Vielzahl führender Bauproduktehersteller bekennt sich zur Nachhaltigkeit im Bauwesen - mit sichtbarem Erfolg.
(tdx) Nicht erst seit der Bau 2009 und der Einführung des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges Bauen erfährt die Thematik Nachhaltigen Bauens großen Auftrieb: Bauen und Umwelt sind eng miteinander verflochten, allein durch die Tatsache, dass Bauen die Umwelt formt, welche erst durch das Bauen zum Lebensraum wird. Andererseits sind Bauwerke material- und energieintensiv - und somit wesentliche Eingriffe des Menschen in die Umwelt. Damit rücken nachhaltige Bauprodukte in den Vordergrund, die als solche auch eindeutig identifizierbar sind. So entstand ein verbindliches Umwelt-Informationssystem wie die Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) des Institut Bauen und Umwelt, die seit Jahren marktkonforme Informationen nach einem allgemein verbindlichen Prinzip liefern - für mehr Transparenz in der Baupraxis.
Immer mehr Unternehmen schätzen EPDs heute als Qualitätssiegel und lassen ihre Produkte deklarieren - so z.B. die österreichische Egger Gruppe. Dort hat man sich aufgrund der hohen Transparenz für Umwelt-Produktdeklarationen entschieden, wie Jana Sprockhoff, Leiterin des Produktmanagements konstruktiv bei Egger, erklärt: "Die EPDs des IBU legen Zahlen und Fakten dar, ohne sie zu bewerten - dies sehen wir als großen Vorteil an, der die EPDs des IBU von anderen Umwelterklärungen unterscheidet, die Bewertungen abgeben, indem sie ein Produkt als gut oder schlecht abstempeln". Egger hält stattdessen eine Bewertung erst am fertigen Gebäude für angebracht. Doch nicht nur aufgrund der hohen Aussagekraft und Glaubwürdigkeit der Umwelt-Produktdeklarationen entschließen sich Unternehmen für eine Zertifizierung ihrer Produkte: Bei KME, dem weltweit führenden Konzern in der Herstellung von Bauprodukten aus Kupfer und Kupferlegierungen, war vor allem die "große Nachfrage internationaler Kunden nach nachhaltigen Bauprodukten der Anlass, eigene Umwelt-Produktdeklarationen anfertigen zu lassen", wie Dr. Burkhart Lehmann von KME Germany bestätigt.
Bei der Sto AG gab ein weiterer Grund den Ausschlag auf EPDs zu setzen: "Umwelt-Produktdeklarationen sind ein deutliches Statement nach außen. Dadurch lassen sich Bauprodukte besser vergleichen und weiter optimieren. Für Architekten und Planer ist es somit möglich, wirklich nachhaltig zu bauen", sagt Dr. Peter Grochal, Business Development & Sustainability der Sto AG. Ähnlich sieht es auch Dr. Jens Perner, Leiter Qualitätsmanagement der Saint-Gobain Isover G+H AG: "Umwelt-Produktdeklarationen ermöglichen es uns, die Umweltverträglichkeit unserer Produkte noch stärker hervorzuheben - sowohl auf Anwendungs- als auch auf Herstellungsseite".
Die Resonanz der Unternehmen nach Vergabe der Umwelt-Produktdeklarationen ist dabei durchweg positiv. Für Rheinzink brachten die EPDs gar einen "enormen Imagewinn", wie Frank Neumann, Leiter Anwendungstechnik bei Rheinzink, betont: "Wir sind froh, rechtzeitig auf EPDs gesetzt zu haben: Die starke Nachfrage und der Wettbewerbsvorteil geben uns Recht!" Aktuell wird bei Rheinzink sogar ein neues Werksgebäude geplant, strikt nach ökologischen Kriterien. Am Bau mit einbezogen werden dabei auch andere Baustoffe, die mit einer EPD vom Institut Bauen und Umwelt ausgezeichnet sind, z.B. von Egger und Isover.
Umwelt-Produktdeklarationen verschaffen den Unternehmen aber nicht nur Wettbewerbsvorteile im Inland. So erfährt z.B. Egger insbesondere im Ausland einen starken Imagewandel durch seine EPDs, wie Jana Sprockhoff erklärt: "Denn gerade in Australien, Frankreich und der Schweiz werden die EPDs derzeit stark nachgefragt". Auf diese Weise erhofft sich Egger, den Baustoff Holz weiter vorantreiben zu können.
Für die Zukunft wünscht sich Dr. Grochal von Sto, dass nachhaltige Bauprodukte auch bei öffentlichen Ausschreibungen noch stärker berücksichtigt werden: "Wir fordern, den Fokus nicht nur auf die Baukosten, sondern auf die späteren Betreibungs- bzw. Unterhaltskosten zu richten". Dann zeige sich erst das deutliche Einsparpotential nachhaltiger Produkte.
Die Umwelt-Produktdeklarationen des IBU sind daher ein essentieller Baustein für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen. Die breite Anerkennung und Akzeptanz von Seiten der Unternehmen stimmt auch IBU- Geschäftsführer Hans Peters optimistisch: "Die positive Resonanz zeigt uns, dass wir mit den EPDs auf dem richtigen Weg sind, um das Thema Nachhaltigkeit gemeinsam voran zu treiben!"
Weitere Informationen sind erhältlich beim Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.), Rheinufer 108, 53639 Königswinter, Telefon: (022 23) 29 66 79-0, Telefax: (022 23) 29 66 79-1, E-Mail: info@bau-umwelt.com oder im Internet unter www.bau-umwelt.com.
Über das Institut Bauen und Umwelt e.V.
Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.) - ehemals AUB - ist entstanden aus einer Initiative von Bauproduktherstellern, die sich entschieden haben, der Forderung nach mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen gemeinsam Nachdruck zu verleihen. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung von der Richtigkeit des Nachhaltigkeitsgedankens. Die IBU-Mitglieder kommen bisher im Wesentlichen aus den Bereichen Dämmstoffe, Holzwerkstoffe, mineralische Baustoffe und Metalle. Die Mitgliedsunternehmen erarbeiten mit externen Experten umfassende Öko-Bilanzen. Nach einem unabhängigen Prüfverfahren wird eine IBU-Produktdeklaration ausgestellt und damit ein Öko-Label Typ III verliehen. Öko-Label Typ III sind ein Profi-Instrument und zeichnen sich durch eine hohe Informationsqualität aus.
Die IBU-Umweltproduktdeklaration für Bauprodukte entstand in enger Verzahnung mit Bau- und Umweltbehörden in Deutschland sowie dem internationalen Normungsprozess. Die Umweltdeklaration basiert auf den internationalen Normen ISO 14025, sowie konkretisierend auf ISO CD 21930 "environmental declarations of building products". Das IBU ist derzeit in Deutschland die einzige unabhängige Organisation, die konsequent nach der international bereits abgestimmten Normung verfährt. Die Herstellerangaben überprüft ein unabhängiger Sachverständigen-Ausschuss aus Experten von Hochschulen, dem Bauministerium, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, dem Umweltbundesamt sowie weiteren Experten aus den Bereichen Umwelt und Bauen. Das IBU-Siegel hat daher eine sehr hohe Aussagekraft, Glaubwürdigkeit und Akzeptanz.
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