Schimmelbefall zuhause: Was wirklich hilft
Wohnungen mit Schimmelbefall gefährden die Gesundheit aller Bewohner. Sofortiges Handeln ist beim ersten Auftreten wichtig. Haben Schimmelsporen aber erst mal angefangen sich auszubreiten, ist ihnen so einfach nicht beizukommen.
(tdx) Die Schimmelpilze können Allergien, Hautreizungen und Entzündungen auslösen. Zudem reizen sie Schleimhäute sowie Atemwege und machen müde. Vor allem Kinder, ältere und kranke Menschen sind dann anfällig für eine Infektion. Das Motto heißt daher „Vorbeugen“, damit Schimmel keine Chance hat.
Richtig lüften
Feuchte Wohnungen machen es Schimmelsporen leicht, sich auszubreiten. Aus diesem Grund ist zu empfehlen, mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit zu überwachen. 60 Prozent gelten als Maximum, bei höheren Werten steigt das Risiko der Schimmelbildung.
Hohe Luftfeuchtigkeit entsteht durch das reine Bewohnen: Menschen und Haustiere geben Feuchtigkeit an die Raumluft ab, dazu kommen oft Aquarien, Zimmerbrunnen oder reichlich Zimmerpflanzen. Das Aufhängen nasser Wäsche in der Wohnung lässt die Werte in die Höhe schnellen. Auch häufiges Kochen, Wäschewaschen und Duschen begünstigt hohe Raumluftfeuchte. Tägliches Lüften ist ein Muss, am besten mehrmals. Dazu auf keinen Fall die Fenster kippen. In dieser Stellung dauert es viel zu lange, bis die Luft komplett ausgetauscht wird. Die optimale Methode: Heizung abdrehen. Fenster weit aufreißen, auch im Winter, und nach mindestens 5 Minuten wieder schließen. Die Luft ist nun mit Sauerstoff angereichert und heizt sich schnell auf. Bei milden Temperaturen kann man natürlich wesentlich länger lüften. Sind zwei Fenster gegenüber angeordnet, geschieht der Luftaustausch durch den entstehenden Durchzug noch schneller. Neubauten verfügen oft über moderne Lüftungsanlagen, die bei Übersteigen der empfohlenen Luftfeuchtigkeit automatisch lüften.
Richtig heizen
Auch bei längerer Abwesenheit sollte eine Wohnung niemals auskühlen, anderenfalls findet der Schimmel geradezu ideale Bedingungen vor. Deshalb: Die Temperatur konstant zwischen 19 und 21 Grad halten und nie unter 16 Grad fallen lassen. Dies ist energiesparender als die Heizung früh abzudrehen und abends auf höchste Stufe zu stellen, um die ausgekühlte Wohnung warm zu bekommen.
Gut gedämmt
Feuchtigkeit bildet sich in erster Linie an kalten Stellen, etwa in Zimmerecken oder in Fensternähe. Eine gute Wanddämmung trägt effektiv dazu bei, Schimmelbildung zu verhüten. In älteren Häusern ist die Dämmung in der Regel nicht optimal. Hier kann eine nachträgliche Innendämmung helfen. Um die Wände warm und trocken zu halten, eignen sich laut Stiftung Warentest auch sogenannte Anti-Schimmel-Farben. Wer keine Chemie an den Wänden haben möchte, greift besser nicht zu Farben mit dem Aufdruck „fungizider Zusatz“. Produkte auf Basis von Kochsalz oder Kieselsäure sind hier eine gute Wahl.
Hausmittel oder Chemiekeule?
Es gibt etliche Mittel, die Schimmel bekämpfen. Diese wirken aber nur oberflächlich und kurzfristig. Wird die Ursache nicht gefunden und beseitigt, bilden sich die Schimmelsporen mit Sicherheit erneut. Alle Mittel sind aggressiv und können die Atemwege angreifen. Daher bei der Anwendung unbedingt gut lüften und ausschließlich mit Atem- und Handschutz arbeiten! Die Stiftung Warentest hat verschiedene Mittel getestet. Demnach sind die Hausmittel Brennspiritus, Wasserstoffperoxid und Alkohol gut geeignet, den Schimmel zu entfernen (alle in der Apotheke erhältlich). Man trägt die Substanzen mit dem Pinsel auf, lässt sie trocknen und wiederholt diesen Vorgang mehrmals. Der Geruch verfliegt nach kurzer Zeit. Alle chemischen Schimmelkiller wirken gegen die Sporen, allerdings belasten einige die Atemwege stark. Dazu zählen alle Mittel, die auf Natriumhypochlorit (Chlor) basieren. Sämtliche Chemieprodukte sind durch die aggressiven Inhaltsstoffe eine große Belastung für die Umwelt. Schimmelsprays schaden zum Teil mehr als sie nutzen, da sie die Sporen aufwirbeln und sich diese in der Luft verteilen.
Neubefall vorbeugen
Wie erwähnt, trägt die Ursachenforschung entscheidend dazu bei, den Schimmel dauerhaft fernzuhalten. Ist die Ursache bekannt, sollte diese nach Möglichkeit unverzüglich abgestellt werden. Nach Beseitigung der Schimmelpilze helfen ferner die obigen Tipps, einen erneuten Befall zu verhindern. Kommt der Schimmel trotz aller Maßnahmen zurück, ist Expertenrat gefragt.
Großflächigen Befall nicht selbst bekämpfen
Ist die befallene Fläche größer als einen halben Quadratmeter? Finger weg, Fachmann rufen! Mieter müssen den Vermieter informieren, der seinerseits für die Beseitigung verantwortlich ist. Ein Experte wird den vorhandenen Schimmel fachgerecht entfernen und dem Übel auf den Grund gehen.
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