Mo31.10.1114:24

Nachhaltigkeits-Zertifikat für Holzwerkstoffe

Von: Institut Bauen und Umwelt e.V.

Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) hat aktuell eine Verbands-EPD für Spanplatten beim Institut Bauen und Umwelt erstellen lassen.

Der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) hat eine Verbands-EPD für Spanplatten beim IBU erstellen lassen, die europaweit Gültigkeit besitzt. Bild: tdx/IBU

(tdx) Der VHI vertritt am Markt rund 90% der Kapazität im Bereich der Holzwerkstoffe. Dazu gehören Hersteller von Span-, MDF- und OSB-Platten, Holz-Polymer-Werkstoffe, Sperrholz und Innentüren. Die unter dem VHI organisierten Hersteller sind sowohl national als auch international tätig, somit war für den VHI eine Produktzertifizierung, die europaweite Gültigkeit besitzt von größter Wichtigkeit. „Der Wunsch nach einer Verbandslösung wurde von Seiten der Herstellerunternehmen immer lauter, da Bauträger eine Produktdeklaration konkret einforderten, um wiederum den Gebäudezertifizierungssystemen wie LEED oder DGNB entsprechen zu können“, erklärt Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer des VHI die Entscheidung für eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD). Da das Institut Bauen und Umwelt (IBU) in Deutschland momentan der einzige Verein ist, der von Beginn an konsequent nach der internationalen Norm ISO 14025 und nun auch nach der neuen europäischen Norm EN 15804 verfährt, war schnell klar, dass die Zertifizierung über das IBU die ideale Lösung ist.

 

Spanplatte erhält EPD

 

Im ersten Schritt wurde für Spanplatten eine Umwelt-Produktdeklaration erstellt, eine EPD für Faserplatten soll ebenfalls noch folgen, genauso wie eine Verbands-EPD für Sperrholz und Innentüren.

 

Spanplatten werden aus unterschiedlich großen Holzspänen gefertigt. Diese werden verleimt und zu plattenförmigen Werkstoffen verpresst. Für die Produktion werden hauptsächlich Waldresthölzer, Sägenebenprodukte sowie Recyclingholz verwendet. In mehreren Produktionsschritten wird das Holz in feuchtem Zustand zerkleinert, gesäubert, sortiert und getrocknet. Danach werden die Späne beleimt und in einer Heißpresse in ihre spätere Form gebracht. Letztendlich entstehen formstabile Spanplatten vom Typ P1-P7 nach EN 312, von denen am Bau Platten von P4 - P7   als tragende Elemente eingesetzt werden können.

 

Beispielhafter Produktzyklus

 

In der EPD des IBU sind alle Daten der Herstellungsschritte von der Rohstoffbeschaffung bis zum fertigen Produkt detailliert offen gelegt. Alle weiteren relevanten Daten, sprich das Verhalten des Werkstoffes in verbauter Form, die Lebenszeit und das Recycling sind ebenfalls in der Umwelt-Produktdeklaration aufgeführt. Als besonders nachhaltig erweist sich die Spanplatte dabei vor allem in den Punkten Ressourceneffizienz, Recycling und Lebenskreislauf. Bereits bei der Herstellung wird Recyclingholz verwendet, anfallende Abfälle werden entweder dem Produktionskreislauf erneut zugeführt oder für die Energiegewinnung innerhalb des Prozesses verwendet.

 

Nachhaltig dank Kaskadennutzung

 

Insgesamt ermöglicht die Kaskadennutzung des Holzes bei den Mitgliedsunternehmen des VHI einen geschlossenen Lebenszyklus. Hierin sieht auch Dr. Peter Sauerwein das wichtigste und größte Potenzial für den Werkstoff Holz im Allgemeinen: „Aus Sicht der Holzindustrie stehen wir in Sachen Nachhaltigkeit erst am Anfang bzw. im ersten Drittel. Fakt ist: Aufgrund der vermehrten Energiegewinnung durch das Verbrennen von Frischholz, ist Holz zu einer knappen Ressource geworden. Unserer Meinung nach setzt die Regierung mit der Förderung solcher Biomasseanlagen die falschen Zeichen. Holz muss in erster Linie als Produktionsrohstoff zur Verfügung stehen. Erst nach seiner Mehrfachnutzung sollte es dann im letzten Schritt der Energiegewinnung dienen. Nur so ist eine effiziente und auch wirtschaftliche Nutzung der Ressource Holz gewährleistet. Als Verband ist es unser erklärtes Ziel, dieses Bewusstsein noch weiter zu schärfen.“

 

Vor diesem Hintergrund hat der VHI mit der Internetseite www.holz-verantwortung.de eine entsprechende Plattform geschaffen, die über die Sachverhalte aufklärt und den ressourcenschonenden Umgang mit Holz fördert.

 

Weitere Informationen sind erhältlich beim Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.), Rheinufer 108, 53639 Königswinter, Telefon: (022 23) 29 66 79-0, Telefax: (022 23) 29 66 79-1, E-Mail: info@bau-umwelt.com oder im Internet unter www.bau-umwelt.com.

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