IBU zieht positive Bilanz 2012
Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) verzeichnete mit dem abgelaufenen Jahr 2012 ein neues Rekordjahr: Die Zahl der Mitglieder wuchs um über 30% und die Zahl der Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) verdoppelte sich. Damit gibt es keinen Produkt- beziehungsweise Materialbereich mehr, der nicht auf das EPD-System des IBU setzt.
(tdx) Mit weit mehr als 1000 Bauproduktherstellern, die zum großen Teil auf Branchen- oder Verbandslösungen zurückgreifen, ist damit auf freiwilliger Basis gelungen, wozu Normengremien in der Regel deutlich länger brauchen: eine branchenübergreifende Industrielösung. Dass dies gerade auf dem Bauproduktesektor gelang, macht das IBU besonders stolz. „Dem Bausektor wird vorgeworfen, der Ressourcen- und Energieverschwender Nummer eins zu sein, aber nunmehr haben wir als erste Branche ein geschlossenes und allgemeingültiges System für Nachhaltigkeitsinformationen in Deutschland umgesetzt“, so IBU-Geschäftsführer Hans Peters.
Aber nicht nur in Deutschland ist das IBU erfolgreich. Mittlerweile produziert jedes 4. IBU-Mitglied nicht oder nicht nur in Deutschland – das IBU ist damit mit Fug und Recht als eine internationale Organisation anzusehen. Die Anerkennung von EPDs weltweit, insbesondere aber in Europa, stand daher auf der Prioritätenliste für 2012 ganz oben. Die vom IBU initiierte ECO-Plattform, eine europäische Dachorganisation von nationalen EPD-Programmen, hat 2012 wesentliche Meilensteine setzen können; die Diskussionen um Datenqualität und Verifizierungsprozess sind in einheitliche Bahnen gelenkt worden. Anfang 2013 wird man den Aktivitäten einen legalen Mantel verleihen: Ein Verein nach belgischem Recht soll Ansprechpartner auch für die EU-Kommission und das Greenbuilding Coucil werden.
Grundlage dieses Erfolgs ist die im Frühjahr 2012 verabschiedete EN 15804, die die bisherige ISO-Normung auf diesem Gebiet für Europa konkretisiert, vereinheitlicht und damit umsetzungsfreundlicher macht. Damit hat sich der Weg des IBU, das sehr frühzeitig auf die kommende Normung gesetzt hat, als richtig bestätigt. „Wir waren in der Vergangenheit Treiber dieser Normentwicklung und sehen uns heute durch die positiven Ergebnisse bestätigt“, so Peters zur Vorreiterrolle des IBU.
Die Umstellung der IBU-EPDs auf die DIN EN 15804 war aber auch für das IBU ein Kraftakt. Wenn zur BAU 2013 annähernd 500 EPDs fertig sein werden, ist das schwierige zweite Halbjahr vergessen, in dem es immer wieder zu Engpässen bei der Verifikation kam. Aber mit der Aufstockung des Verifiziererteams sind die Voraussetzungen für eine schnellere Bearbeitung der EPDs geschaffen. Eine Beschleunigung und vor allem Vereinfachung der EPD-Erarbeitung wird auch über das neue Datenbanksystem des IBU gewährleistet. Bereits heute sind alle PCRs, also die Gruppenregeln für die individuellen EPDs, im Datenbanksystem auf Grundlage der neuen DIN EN 15804 erarbeitet und hinterlegt. Zusätzlich arbeiten die Ökobilanzierer, aber auch schon mehr als die Hälfte der Mitgliedsunternehmen, mit dem Online-Instrument. Erstmals ist es möglich, dass gleichzeitig, zum Beispiel im Rahmen einer Telefonkonferenz, mehrere Personen ein Dokument bearbeiten können. Dadurch wird der Arbeitsfortschritt maßgeblich beschleunigt. Gleichzeitig kann mit der IBU-Datenbank der Datenaustausch, beispielsweise zur Baustoffdatenbank ÖKOBAU.DAT des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, optimal unterstützt werden.
Die Weiterentwicklung der Datenbank zur Unterstützung der Gebäude-Bewertungssysteme beziehungsweise der Auditoren hat bereits begonnen. Dies gilt sowohl für ein LEED-Modul, als auch für Module, die speziell auf die Kriteriensteckbriefe der DGNB beziehungsweise des BNB abgestimmt werden. Bereits zur BAU 2013 können erste Ergebnisse präsentiert werden.
Weitere Informationen sind erhältlich beim Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.), Rheinufer 108, 53639 Königswinter, Telefon: (022 23) 29 66 79-0, Telefax: (022 23) 29 66 79-1, E-Mail: info@bau-umwelt.com oder im Internet unter www.bau-umwelt.com.
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