Mo17.01.1110:01

EPDs: Grundlagen, Umsetzung, Interpretation

Von: Institut Bauen und Umwelt e.V.

Vom Institut Bauen und Umwelt (IBU) initiiert, bildet die Umwelt-Produktdeklaration (EPD) eine Grundlage zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden. Als neutrales Informationsformat enthält sie alle technischen und umweltrelevanten Leistungsmerkmale eines Bauprodukts.

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(tdx) Baustoffe und deren Verarbeitung bestimmen die Qualität eines Bauwerks maßgeblich. Um diese auch bewerten zu können, sind detaillierte Angaben zu den einzelnen Bestandteilen von elementarer Bedeutung. Dieser Anspruch wird mit einer Umwelt-Produktdeklaration (engl. Environmental Product Declaration, EPD) erfüllt, deren Konzept federführend vom Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) entwickelt wurde. Als umfassendes, international gültiges und neutrales Informationsformat enthält sie alle umweltrelevanten Eigenschaften eines Bauprodukts und bildet damit sowohl für Gebäudezertifizierer als auch Planer und Architekten die Datengrundlage für die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden.

 

Den Kern der Umwelt-Produktdeklaration, die als Öko-Label vom Typ III in Deutschland bislang einzigartig ist, bildet eine umfassende Ökobilanz, deren Datensatz auf den internationalen Normen ISO 14025 und ISO 21930 basiert und damit weltweite Gültigkeit erlangt. Darin werden sowohl Angaben zur technischen Leistungsfähigkeit eines Produktes gemacht als auch dessen Umweltwirkungen berechnet – „von der Wiege bis zur Bahre“, von der Rohstoffgewinnung über Transport, Herstellung und Nutzungsdauer bis hin zum Recycling. Zu den umwelt- und gesundheitsrelevanten Angaben gehören die relevanten Umweltindikatoren wie z.B. das Treibhaus-, Ozonabbau- oder Versauerungspotenzial, oder emissionsbedingte Wirkungen wie beispielsweise VOC-Emissionen in der Innenraumluft.   

 

Durch diese Offenlegung aller produktspezifischen Leistungsmerkmale erlangt die EPD eine hohe Transparenz und Glaubwürdigkeit, die bereits im Zuge des dreistufigen Vergabeverfahrens gewährleistet werden. Die Ausarbeitung der EPD erfolgt unter Beteiligung von Herstellern, Sachverständigen und Experten aus der Wissenschaft und wird in letzter Instanz durch unabhängige Dritte verifiziert. Nachweise werden nur anerkannt, wenn sie von zugelassenen Prüfinstituten stammen. Überwacht wird der gesamte Vorgang von einem unabhängigen Sachverständigen-Ausschuss aus externen Experten, z.B. aus dem Umweltbundesamt. Da die Gültigkeitsdauer der EPD auf drei Jahre beschränkt ist, garantiert das IBU stets aktuelle, verwendbare Datensätze.

 

Aufgrund ihres hohen Informationsgehaltes ist die EPD zudem Grundlage sowohl für nationale als auch internationale Zertifizierungssysteme. So greifen etwa das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) oder die ÖGNI – das österreichische Pendant – bei ihrer Arbeit auf die EPD zurück. Weitere Übereinkommen mit Großbritannien und den USA sind in Vorbereitung.

 

Da die EPD weltweit als Qualitätszeichen wahrgenommen wird, ergeben sich für Hersteller, die über eine Umwelt-Produktdeklaration verfügen, auf nationalem und internationalem Terrain Wettbewerbsvorteile. Denn Planer und Ingenieure legen vermehrt Wert darauf, Projekte mit Baustoffen zu realisieren, die über verbindliche, umweltrelevante Angaben verfügen, um den wachsenden Ansprüchen an nachhaltiges Bauen vollends gerecht zu werden.

 

Weitere Informationen sind erhältlich beim Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.), Rheinufer 108, 53639 Königswinter, Telefon: (022 23) 29 66 79-0, Telefax: (022 23) 29 66 79-1, E-Mail: info@bau-umwelt.com oder im Internet unter www.bau-umwelt.com.

 

Über das Institut Bauen und Umwelt e.V.

 

Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.) ist entstanden aus einer Initiative von Bauproduktherstellern, die sich entschieden haben, der Forderung nach mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen gemeinsam Nachdruck zu verleihen. Mittlerweile folgen mehr als 500 direkte und indirekte Mitglieder dem Nachhaltigkeitsgedanken des IBU, darunter internationale Konzerne, Mittelständler, Vertriebsgesellschaften und Verbände. Die Mitgliedsunternehmen erarbeiten mit externen Experten umfassende Öko-Bilanzen für Baustoffe und -teile. Nach einem unabhängigen Prüfverfahren wird eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD) ausgestellt und damit ein Öko-Label Typ III verliehen.

 

Die Umwelt-Produktdeklaration für Bauprodukte des IBU entstand in enger Verzahnung mit Bau- und Umweltbehörden in Deutschland sowie dem internationalen Normungsprozess. Eine Umwelt-Produktdeklaration basiert auf dem europäischen Normenprozess sowie der weltweiten Normenreihe ISO 14025 und ISO 21930 "environmental declarations of building products". Das IBU ist derzeit in Deutschland die einzige unabhängige Organisation, die produktübergreifend nach der international bereits abgestimmten Normung verfährt. Die Herstellerangaben überprüft ein unabhängiger Sachverständigen-Ausschuss aus Experten von Hochschulen, dem Bauministerium, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, dem Umweltbundesamt sowie weiteren Experten aus den Bereichen Umwelt und Bauen. Das IBU-Siegel hat daher eine sehr hohe Aussagekraft, Glaubwürdigkeit und Akzeptanz.

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