Die Faktoren nachhaltigen Bauens
Ökonomie, Ökologie, Soziokulturelles und technische Leistungsfähigkeit: diese Faktoren sind entscheidend, um einem Gebäude das Prädikat „nachhaltig“ zu verleihen.
Geht es um die Bestimmung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes ist der Gleichklang aus Ökonomie, Ökologie, soziokulturellem Anspruch und technischer Leistungsfähigkeit der Schlüssel zum Erfolg. Dies sieht auch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) so und hat die vier Dimensionen zur Vorraussetzung für die Verleihung des „Deutschen Gütesiegels Nachhaltigen Bauens“ gemacht. Denn ein einzelner ökologischer Baustoff macht noch kein nachhaltiges Gebäude. Dazu bedarf es zusätzlich verschiedener anderer Faktoren, die den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betreffen – von der Herstellung und Verbauung, über Betriebskosten und Leistungsfähigkeit bis hin zu Nutzungsflexibilität und Recycling. Vor dem Bau eines Gebäudes stehen immer die Überlegungen zu dessen Kosten und Nutzen. Die Ökonomie eines Gebäudes beschreibt dessen Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf die gesamten Lebenszykluskosten in Relation gesetzt zur Lebensdauer und Nutzbarkeit des Gebäudes. Die Kosten für die Erstellung des Gebäudes spielen natürlich eine große Rolle. Doch auch die Folgekosten müssen berücksichtigt werden, um die tatsächliche Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes bewerten zu können. Hierzu zählen unter anderem die Betriebskosten, Nutzungskosten und Erhaltungsaufwendungen für Renovierungen und Umbauten.
Geht es an die Umsetzung des Projekts, stehen die verwendeten Baustoffe und Produkte im Vordergrund. Wobei in besonderem Maße auf ihre ökologischen Eigenschaften Wert gelegt wird. Die umfassende Darstellung aller Umweltwirkungen ist die notwendige Vorraussetzung für gesundes, nachhaltiges Bauen. Mit Hilfe einer Ökobilanz werden die verschiedenen Potenziale, wie beispielsweise Treibhauspotenzial, Ozonabbau, Überdüngung, Sommersmog, Versauerung und Primärenergie dargestellt und ausgewertet. Im Fokus des ökologischen Faktors steht aber auch der Ressourcenverbrauch, der benötigt wird, um das Produkt herzustellen, ebenso Transportkosten, Energieverbrauch und Abfall. Detaillierte Informationen zu Umwelteigenschaften eines Produktes liefern so genannte Umwelt-Produktdeklarationen (kurz EPD’s) wie sie vom Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) vergeben werden.
Neben den Umwelteigenschaften sind insbesondere die technischen Merkmale eines Produktes von Bedeutung. Die bautechnischen und -physikalischen Eigenschaften eines Gebäudes leiten sich ab aus der Leistungsfähigkeit aller seiner Einzelteile und deren Zusammensetzung. Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit und mechanische Widerstandsfähigkeit bilden wichtige Kriterien. Überaus bedeutsam für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes ist aber auch der Grad seiner Flexibilität. Rückbaufähigkeit und Umnutzbarkeit sind dabei von zentraler Bedeutung.
Die letzte Dimension, die ein nachhaltiges Gebäude ausmacht ist der soziokulturelle Anspruch. Wie und mit welchem Komfort erfüllt ein Gebäude seinen Zweck? Behaglichkeit, Klima und Barrierefreiheit spielen die entscheidende Rolle, immer im Hinblick auf den jeweiligen Nutzen des Gebäudes. Allergiefreies und Gesundes Wohnen bzw. Arbeiten werden dabei groß geschrieben.
Erst wenn alle vier unterschiedlichen Dimensionen betrachtet, bewertet und schließlich erfüllt worden sind ist ein Gebäude wirklich nachhaltig – und damit reif für die Zukunft.
Weitere Informationen sind erhältlich beim Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.), Rheinufer 108, 53639 Königswinter, Telefon: (022 23) 29 66 79-0, Telefax: (022 23) 29 66 79-1, E-Mail: info@bau-umwelt.com oder im Internet unter www.bau-umwelt.com.
Über das Institut Bauen und Umwelt e.V.
Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU e.V.) – ehemals AUB – ist entstanden aus einer Initiative von Bauproduktherstellern, die sich entschieden haben, der Forderung nach mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen gemeinsam Nachdruck zu verleihen. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung von der Richtigkeit des Nachhaltigkeitsgedankens. Die IBU-Mitglieder kommen bisher im Wesentlichen aus den Bereichen Dämmstoffe, Holzwerkstoffe, mineralische Baustoffe und Metalle. Die Mitgliedsunternehmen erarbeiten mit externen Experten umfassende Öko-Bilanzen. Nach einem unabhängigen Prüfverfahren wird eine IBU-Produktdeklaration ausgestellt und damit ein Öko-Label Typ III verliehen. Öko-Label Typ III sind ein „Profi-Instrument“ und zeichnen sich durch eine hohe Informationsqualität aus.
Die IBU-Umweltproduktdeklaration für Bauprodukte entstand in enger Verzahnung mit Bau- und Umweltbehörden in Deutschland sowie dem internationalen Normungsprozess. Die Umweltdeklaration basiert auf den internationalen Normen ISO 14025, sowie konkretisierend auf ISO CD 21930 "environmental declarations of building products". Das IBU ist derzeit in Deutschland die einzige unabhängige Organisation, die konsequent nach der international bereits abgestimmten Normung verfährt. Die Herstellerangaben überprüft ein unabhängiger Sachverständigen-Ausschuss aus Experten von Hochschulen, dem Bauministerium, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, dem Umweltbundesamt sowie weiteren Experten aus den Bereichen Umwelt und Bauen. Das IBU-Siegel hat daher eine sehr hohe Aussagekraft, Glaubwürdigkeit und Akzeptanz.
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