Dem Muff keine Chance
Bei Kellerwänden aus Ziegeln und richtiger Lüftung haben Feuchtigkeit und Schimmel keine Chance.
(tdx) Keller in Altbauten haben meist etwas Unheimliches an sich: Gleich hinter der Kellertüre beginnt eine steile Treppe, Stufe für Stufe tastet man sich in den schlecht beleuchteten Untergrund. Typisch für solche „Kellerlöcher“ sind ihr modriger Geruch und die feuchte Luft. Moderne Keller hingegen sollten helle, im Idealfall bewohnbare Räume mit bestem Wohnklima sein. Voraussetzung sind ein richtiges Nutzerverhalten und die geeignete Kellerwand.
Dr. Petra Augustin vom mittelständischen Verbund Mein Ziegelhaus kennt die Ursache für muffige Keller: „Feuchtigkeit. Entweder diffundiert sie aus dem Erdreich in die Konstruktion ein oder schlägt sich aus der Raumluft an kalten Außenwänden nieder. Dann siedeln sich schnell Schimmelpilze an.“ Schimmel riecht nicht nur unangenehm, er schädigt auch die Gesundheit ernsthaft und nachhaltig.
Der erste Fall tritt ein, wenn die Abdichtung der Kellerwände fehlerhaft ist. Dr. Augustin: „Es ist darauf zu achten, dass die Isolierschicht der erdberührenden Bauteile beim Verfüllen der Baugrube nicht beschädigt wird.“ Wichtig ist auch, dass sich die Kellerlichtschächte ausreichend entwässern können. Zudem ist bei stauendem Grundwasser eine dichte „Wanne“ oder eine Dränage nötig, die das Wasser in die Kanalisation umleitet. Regenwasser darf nicht von der Hauswand oder von der Terrasse aus direkt der Kellerwand ins Erdreich folgen.
Nicht nur konstruktive Mängel begünstigen Feuchteprobleme, sondern auch falsche Heizungs- und Lüftungsgewohnheiten: In nicht oder zu wenig beheizten Räumen kühlen die Wände und Decken stark aus. Auf den kalten Oberflächen schlägt sich Luftfeuchtigkeit nieder. Der kondensierte Wasserdampf in Verbindung mit Teppich, Tapeten oder zu dicht an die Wand gestellte Schränke sind ideale Nahrungsquellen für Schimmelpilzsporen. Um dies zu vermeiden, sollte der Keller stets um die 16 Grad Celsius temperiert sein und die relative Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent nicht überschreiten.
Achtung: Kondenswasser tritt zu allen Jahreszeiten auf. Besonders im Frühsommer ist die Gefahr von Feuchtigkeitsniederschlag groß, da die Kellerwände noch relativ kühl sind. In den warmen Monaten sollte daher möglichst morgens gelüftet werden – dann ist die Luft noch kühl und somit relativ trocken. Im Winter ist wiederum regelmäßiges Lüften nötig, damit die kühle Außenluft die Feuchte aus dem warmen Keller holt. Für regenreiche Zeiten kann ein einfacher, aber wirkungsvoller elektrischer Raumentfeuchter angeschafft werden.
Der wärmedämmende, massive Baustoff Ziegel und ein passender offenporiger Putz besitzen moderate feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. So bleiben die Wandoberflächen zu jeder Jahreszeit trocken. Ein guter Wärmeschutz sorgt maßgeblich dafür, dass die Wandtemperatur nicht unter den Taupunkt absinkt. Wo der Schimmelpilze finden keine Grundlage findet, und die Kellerluft gut zirkulieren kann, ist das Raumklima bleibt ausgewogen und die Luft gesund.
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